„Garzweiler“ – ein Ortsname, der heute gewissermaßen stellvertretend für die Umsiedlung und anschließende Zerstörung ganzer Ortschaften steht, wie sie in den 80er Jahren zur Geländegewinnung für den Braunkohle-Tagebau im nördlichen Rheinischen Braunkohlerevier
betrieben wurde. Die Größe des damals betroffenen Gebiets belief sich auf nicht weniger als 66 km², auf denen sich neben Garzweiler auch noch einige weitere mittlerweile „eingeebnete“ Gemeinden befanden.
Seine Fortsetzung fand das Tagebau-Projekt einige Jahre später in einer weiteren Vergrößerung des Abbaugebiets um 48 km², die unter dem Namen „Garzweiler II“ bis heute noch nicht abgeschlossen ist.
Begleitet wurden die Vorgänge dabei von Anfang an von Bürgerprotesten, die von den vereinten Bürgerinitiativen der betroffenen Ortschaften ausgingen und insbesondere auch vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.) unterstützt wurden – und die ebenfalls bis heute andauern.
An den Garzweiler-Motiven zeigt sich exemplarisch, dass „Landschaftszerstörung“ nicht immer das Ergebnis eines Eingriffs in die natürlich gewachsene Umgebung, Natur im engeren Sinn, sein muss, sondern dass es sich dabei ebenso um das Ergebnis eines Eingreifens in eine kulturell gewachsene Umgebungen handeln kann – im konkreten Fall des Ortes Garzweiler eine Umgebung, deren geschichtliche Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.